ADS oder ADHS hat viele Gesichter – Symptome

Es gibt nicht DAS Symptom, anhand dessen Sie erkennen können, ob Sie oder Ihr Kind ADS/ADHS haben. Es ist immer nötig, individuell zu ermitteln und festzustellen, welche der so genannten Kernsymptome in welcher Intensität auftreten. Welche dies sind und was genau dahintersteckt, erfahren Sie hier.
Bevor wir uns mit den Kernsymptomen von ADS beschäftigen, schauen wir uns einmal an, welche 3 Typen des ADS zu unterscheiden sind. Wir unterscheiden zwischen:

1.) Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität oder vorherrschend hyperaktiv-impulsiver Typ (ADHS)

2.) Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität, vorherrschend unaufmerksamer Typ (ADS)

3.) Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom vom Mischtyp mit etwa gleichstarken Phasen von Hyperaktivität und Verträumtsein (ADS)

Auch wenn wir bei jedem Kind ein individuelles Entwicklungs- und Begabungs-Profil finden und – wie bei allen anderen Störungen oder Krankheiten auch – sehr unterschiedliche Ausprägungsgrade des ADS/ADHS sehen, gibt es Gemeinsamkeiten in den zutage tretenden Auffälligkeiten, die die Diagnose „ADS mit oder ohne Hyperaktivität“ ausmachen.

Kernsymptome von ADS/ADHS sind

  • Unaufmerksamkeit

Betroffene haben deutliche Schwierigkeiten, sich über längere Zeit zu konzentrieren. Sie sind leicht ablenkbar, machen Flüchtigkeitsfehler und scheinen nicht richtig zuzuhören.
Aber Vorsicht: beschäftigen sie sich mit etwas außergewöhnlich Interessantem – leider oftmals Medien wie z.B. PC, Handy oder Fernsehen – dann kann man häufig das Gegenteil beobachten. Betroffene „hyperfokussieren“ dann. Das heißt, sie vergessen alles um sich herum, einschließlich der Zeit und verlieren sich im Medium. Es fehlt ihnen so die Möglichkeit situationsadäquat auf z.B. Ansprache zu reagieren.

  • Hyperaktivität

Das Stillsitzen fällt extrem schwer. Die Kinder und Jugendlichen springen immer wieder auf, rennen, toben, zappeln, ja können sich kaum einer ruhigen Beschäftigung widmen.
Aber Vorsicht: die motorische Unruhe kommt nicht bei ADS ohne Hyperaktivität vor. Zudem kann sie mit dem Beginn der Pubertät verschwinden oder macht bei ADS mit Hyperaktivität häufig einer „inneren Unruhe“ oder „Getriebenheit“ Platz.

  • Impulsivität bzw. mangelnde Impulskontrolle

Betroffene haben große Probleme abzuwarten. Sie fallen anderen ins Wort, stören, neigen zu aufbrausendem Verhalten oder handeln nicht durchdacht bzw. zu schnell.
Aber Vorsicht: Oft wird die Impulsivität in fremder Umgebung noch überwiegend mühsam kontrolliert und äußert sich dann zu Hause verstärkt. Insbesondere beim unaufmerksamen Typ zeigt sich dies in der Arbeitsweise, z.B.: impulsiv-flüchtiger Arbeitsstil, fehlendes Kontrollieren und/oder Nichtlesen der Aufgabenstellung.

Diese Auffälligkeiten treten schon vor dem sechsten Lebensjahr auf und müssen nicht alle gleichermaßen ausgeprägt sein.